Sa 28.11.  
2015  
18.00 und 20.30
Eyal Megged und Zeruya Shalev
Lesung und Gespräch - Moderation: Daniel Strassberg, Lesung der deutschen Texte: Michael Guggenheimer (Eyal Megged) Moderation: Michael Guggenheimer, Lesung der deutschen Texte: Maria Schrader (Zeruya Shalev)

Eyal Megged – Unter den Lebenden

Für den Erzähler in Eyal Meggeds neuem Roman «Unter den Lebenden» (Berlin Verlag 2015) ist der frühe Tod seines Freundes Boas Masor ein Schock. Als Chirurg ist er mit der Alltäglichkeit des Sterbens vertraut, doch Boas‘ Tod erscheint ihm «unfassbar», ja «skandalös». Wie ein Dibbuk, ein böser Totengeist, verfolgen ihn die Erinnerungen. Es erscheint ihm, als habe Boas’ Tod seinen eigenen vorweggenommen. Er begehrt dagegen auf, indem er sich der gemeinsamen Zeit besinnt: die Kindheit in Tel Aviv, ihr Studium, die wechselvollen Beziehungen zu Frauen und Geliebten, Neid und Konkurrenz, Bruch und Versöhnung.

Eyal Megged, *1948 in New York geboren, wuchs in Tel Aviv auf und lebt mit seiner Frau Zeruya Shalev in Jerusalem. Er begann als Lyriker und schreibt heute Romane und Kolumnen für die grossen israelischen Zeitungen. Mit «Sansibar, einfach» (Berlin-Verlag 2005) ist ihm der Durchbruch als Erzähler gelungen.

 

Zeruya Shalev – Schmerz

«Schmerz» (Berlin Verlag 2015) erzählt von Iris, die bei einem Terroranschlag schwer verletzt worden ist. Zwar ist sie in ihr altes Leben zurückgekehrt, sie leitet eine Schule, ihr Mann steht ihr treu zur Seite, die Kinder sind fast erwachsen, doch quälen sie Tag für Tag Schmerzen. Als sie Eitan wieder begegnet, der Liebe ihrer Jugend, der sie vor Jahren jäh verlassen hat, wirft sie das völlig aus der Bahn. Die Wunde, die er ihr damals zufügte, ist nicht weniger tief als die, die der Selbstmordattentäter riss. Und doch fühlt sich Iris, zaghaft, überrascht, erneut zu Eitan hingezogen.

Zeruya Shalev, *1959 im Kibbuz Kineret am See Genezareth, studierte Bibelwissenschaften. Ihre vielfach ausgezeichnete Trilogie über die moderne Liebe – «Liebesleben», «Mann und Frau», «Späte Familie» – wurde in über zwanzig Sprachen übertragen. 2004 ist Zeruya Shalev bei einem Attentat auf einen Bus in Jerusalem verletzt worden.

 

Büchertisch: Buchhandlung am Hottingerplatz

Partner: Eine Veranstaltung von Omanut, Verein zur Förderung jüdischer Kunst in der Schweiz, im Rahmen des «Jerusalem Festival», mehr auch unter www.theaterneumarkt.ch

Von 19.15 bis 20.00 gibt es einen Apéro riche (Jerusalem Style), von 20.00-20.30 Uhr  diskutieren Zeruya Shalev und Eyal Megged über Leben und Schreiben  in Jerusalem.

 

Foto: © Michael Guggenheimer