Do 26.11.  
2015  
12.15
Jenny Erpenbeck – Gehen, Ging, Gegangen
Ort: Debattierzimmer des Literaturhauses, 3. Stock
Unruhe über Mittag - Moderation: Gesa Schneider

«Wohin geht ein Mensch, wenn er nicht weiss, wo er hingehen soll?» fragt Jenny Erpenbeck in ihrem neuen Roman «Gehen, Ging, Gegangen» (Knaus 2015), der in den Rezensionen der deutschsprachigen Feuilletons schon mal «der Roman zur politischen Situation» genannt wird. Der Oranienplatz in Kreuzberg ist ein zentraler Ort Berlins, nicht nur in Erpenbecks Buch, sondern auch in der aktuellen europäischen Diskussion um die gegenwärtige Flüchtlingsbewegung. Bis ins Frühjahr 2014 hinein besetzten Flüchtlinge den Platz und seinen Park, um auf ihre desolate Lebenssituation aufmerksam zu machen. Richard, emeritierter Professor und Hauptfigur in Erpenbecks Text, setzt sich mit den Vertriebenen auseinander – allerdings nicht aus moralischem Pflichtgefühl, sondern um Antworten auf Fragen seines eigenen Lebens zu finden.

Jenny Erpenbeck, *1967 in Berlin, debütierte 1999 mit der «Geschichte vom alten Kind» und hat seither u.a. Romane und Erzählungen geschrieben. Ihr zuletzt erschienener Roman «Aller Tage Abend» (Knaus 2012) hat Kritik und Leserschaft begeistert und wurde vielfach ausgezeichnet.

Büchertisch: Buchhandlung Klio

Foto: © Katharina Behling