Sa 24.10.  
2015  
18.00
Nora Bossong - 36, 9°
Lesung und Gespräch im Rahmen von «Zürich liest», Moderation: Michael Pfister

Gerade erst war Nora Bossong – als recherchierende Autorin – Protagonistin eines Textes, mit dem ihre Namensvetterin Nora Gomringer den diesjährigen Bachmannpreis gewann. Im «realen Leben» publiziert Nora Bossong in diesem Herbst einen faszinierenden Roman, in dem sie das Leben Antonio Gramscis, der prägenden Gestalt des italienischen Kommunismus, mit einer grossen Liebeserzählung verbindet: Anton Stöver forscht in Rom zu Gramsci, und begegnet einer jungen Frau, in die er sich obsessiv verliebt. Genau wie sich seinerzeit Gramsci in einem sowjetischen Sanatorium verliebte, während er Italien vor der Machtübernahme durch Mussolini bewahren sollte…  Mit feinem Sinn für das Absurde erzählt Nora Bossong in «36,9°» (Hanser 2015) vom Konflikt zwischen den grossen Gefühlen für einen Menschen und dem Kampf für eine grosse Sache.

Nora Bossong, *1982 in Bremen, studierte in Berlin, Leipzig und Rom Philosophie und Komparatistik. Sie veröffentlichte die Romane «Gegend» (2007) und «Webers Protokoll» (2009). Zuletzt erschienen der Gedichtband «Sommer vor den Mauern» (Hanser 2011), der mit dem Peter Huchel-Preis 2012 ausgezeichnet wurde, und der Roman «Gesellschaft mit beschränkter Haftung» (Hanser 2012).

Foto: ©Peter-Andreas Hassiepen