Di 7.4.  
2015  
19.30
Viktor Martinowitsch – Paranoia
Lesung - Moderation: Thomas Weiler; Lesung der deutschen Texte: Laura Lienhard

Normalerweise geht ein Autor kein Risiko ein, wenn er sein Romandebüt unter eigenem Namen veröffentlicht. Bei Viktor Martinowitsch ist das anders: Der Autor stammt aus Weissrussland, und «Paranoia» (Voland & Quist, aus dem Russischen von Thomas Weiler, mit einem Nachwort von Timothy Snyder) handelt in einem nur halb fiktiven Polizeistaat. Die deutsche Übersetzung wurde vom Feuilleton begeistert aufgenommen und Viktor Martinowitsch für seinen Mut gelobt. Auch und vor allem, weil seine Agentengeschichte rund um den Autor Anatoli Newenski, die schöne Jelisaweta Supranowitsch und den Minister für Staatssicherheit, Murawjow, viel mehr ist als ein politscher Roman – nämlich eine tragisch-berührende Liebesgeschichte von grosser Lebendigkeit, mit Witz und Drive erzählt, und unterfüttert von zahlreichen Verweisen auf Jahrzehnte russischer Literatur. «Diese Chronik einer angekündigten Paranoia liest man nicht, man wird von ihr überrollt» (Deutschlandradio Kultur).
 

Viktor Martinowitsch, *1977 in Belarus, lehrt heute Politikwissenschaften in Vilnius. «Paranoia» wurde in Weissrussland verboten, seine Erzählung «Sphagnum» stand auf der Longlist für den russischen Nationalen Bestseller Prize 2013.

 

Das Gespräch findet auf Englisch statt, die Lesung auf Deutsch.

Büchertisch: Buchhandlung Bodmer

Partner: In Kooperation mit dem Slavischen Seminar der Universität Zürich

Foto: © Alina Krushynskaya