TAGE INTERNATIONALER LITERATUR

Wie kann man eine Region besser entdecken als durch ihre Geschichten und die Menschen, die sie schreiben? Seit 2016 lädt das Literaturhaus jeweils am letzten Februarwochenende ein zu literarischen Entdeckungsreisen rund um die Welt.  2024 lag der Fokus nicht wie in den bisherigen Ausgaben auf einer bestimmten Region, sondern auf einem Thema: Wir widmeten uns mit internationalen Gästen den vielen Varianten des Verschwindens (und neu Auftauchens).

Tage internationaler Literatur

Jeweils am letzten Februarwochenende lädt das Literaturhaus seit 2016 dazu ein, an einem dreitägigen Festival die Literatur eines Landes oder einer geographischen Region näher kennen zu lernen. Im Zentrum stehen die Literatur und das Erzählen in vielen unterschiedlichen Formen; auf der Bühne sind Autorinnen und Verleger, Publizisten und Übersetzerinnen, Musiker und andere Künstlerinnen.  So werden Einsichten und Eindrücke möglich, die über tagesaktuelle Klischees und vermeintlich Bekanntes weit hinausgehen.

Bisher fanden die Tage arabischer, russischer, indischer, argentinischer, südafrikanischer, südosteuropäischer, kaukasischer und baltischer Literatur statt.

Vom Verschwinden 23. bis 26. Februar 2024

Dieses Jahr griffen wir mit Autorinnen und Philosophen, Künstlern und Musikerinnen aus dem Ausland und der Schweiz ein Thema auf, das zugleich zeitlos wie aktuell ist. Es war ernst und heiter, gehaltvoll und lustvoll, in Lesungen, Podiumsdiskussionen, auf Spaziergängen, bei einer Filmerstaufführung oder Late Night: Wir begrüssten Gabriella Alvarez-Hummel, Armen Avanessian, John Burnside, Ann Cotten, Esther Eppstein, Romana Ganzoni, Anja Zag Golob, Helgard Haug, IOKOI, Karpi, Andrea Keller, Simone Lappert, Marie-Anne Lerjen, Tanja Maljartschuk, Cathy Marston, Gianna Molinari, Sayaka Murata, Jurko Prochasko!

Für den Autor Nicolas Bouvier waren Reisen und Schreiben «Schulen des Verschwindens». Das ganze Leben steht im Zeichen der Vergänglichkeit: Wir lassen Orte, Dinge und Menschen hinter uns – sie verschwinden aus dem Blick, den Erinnerungen und Erzählungen. Scheinbare Gewissheiten und lange gewachsene Ordnungen verflüchtigen sich vor unseren Augen. Doch erst durch den Rückzug des Vertraut-Bekannten kann Neues entstehen: Wie sonderbar und erschreckend wäre es, wenn alles ewig währte! Gerade das Auffüllen von Leerstellen und die Flüchtigkeit des Moments sind letztlich eine zentrale Gestaltungskraft in unserem Leben, und eine Quelle künstlerischen Schaffens.

Programmkuration: Isabelle Vonlanthen, Stv. Leiterin Literaturhaus Zürich

In Kooperation und mit Unterstützung von: Ernst Göhner Stiftung, Elisabeth Weber Stiftung, Landis & Gyr, Stiftung Temperatio, Cabaret Voltaire, Collegium Helveticum, Debates on Europe, Kino Xenix, Slawisches Seminar der Universität Zürich, Strauhof u. a.

Medienberichterstattung rund ums Festival