In welchem Kontext entsteht Literatur, wie nah oder fern steht sie zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen? Können Literatur und Kunst in Konflikt- und Krisensituationen einen Beitrag leisten? Die Themen dieses Panels haben durch die Ereignisse der letzten Tage in der Ukraine eine bestürzende Aktualität erlangt.
Zu Gast sind drei Schreibende, die in ihrem Werk ganz konkret mit solchen Themen konfrontiert sind: Kateryna Mishchenko lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin in Kiew. Sie ist Mitbegründerin und Herausgeberin des ukrainischen Verlags Medusa, ihre Essays erschienen in internationalen Zeitschriften und Anthologien. In den letzten Jahren hat sie immer wieder über ein Leben im Angesicht oder in Erwartung des Krieges geschrieben, und über die Unfassbarkeit dieses Krieges. Die russische Autorin Maria Stepanova schafft mit ihrem Magazin colta.ru unter schwierigen Bedingungen eine Plattform für den kulturellen Austausch, innerrussisch aber auch mit und über den postsowjetischen Raum. Ana Kordsaia-Samadaschwili befasst sich als Autorin und Kulturjournalistin mit dem multikulturellen Tiflis und der Zeit innerer Spannungen. Das Gespräch führt der Kulturwissenschaftler Zaal Andronikaschwili.
Ana Kordsaia-Samadaschwili und der Moderator Zaal Andronikaschwili sind auf der Bühne des Literaturhauses, Maria Stepanova und Kateryna Mishchenko sind per Zoom zugeschaltet.
Der ukrainische Autor Artem Tschech, der zu diesem Panel eingeladen war, wird nicht teilnehmen können: Wie viele andere Männer in der Ukraine ist er dem Mobilisierungsaufruf gefolgt und in Armee eingerückt.
In Kooperation mit «Debates on Europe». Die Diskussion wird auch via Live-Stream übertragen.
Hier finden Sie den Festivalflyer mit dem Gesamtprogramm und Informationen zu allen Teilnehmenden.
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